Dieser Blog richtet sich an (Wahl-) Elsässer, Elsass-Reisende und alle sonstigen Elsass-Interessierten. Mein Ziel ist es, die Besonderheit dieser Region darzustellen und von meinen persönlichen Erfahrungen zu berichten.
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Montag, 14. Februar 2011
Soldatenfriedhof in Cernay
Auf dem Deutschen Soldatenfriedhof in Cernay (dt.: Sennheim) ruhen knapp 7000 Gefallene des Ersten und 1500 Gefallene des Zweiten Weltkrieges. 1920 wurde der Friedhof von französischen Behörden für die deutschen Kriegstoten eingerichtet. Viele der Männer, die dort ihre letzte Ruhe gefunden haben, kamen im Ersten Weltkrieg bei den heftigen Kämpfen um den Vogesenkamm, insbesondere am Hartmannswillerkopf (frz.: Viel Armand, dt.: Hartmannsweilerkopf), ums Leben.
Noch heute gedenken Angehörige und Nachfahren den Gefallenen, indem sie Gestecke und Kerzen auf ihrem Grab niederlegen. Bei einem Spaziergang über den Friedhof fallen auch die Gräber der deutschen Juden auf. Rund 85.000 deutsche Juden haben im Ersten Weltkrieg in der kaiserlichen Armee im Glauben an ihr deutsches Vaterland gekämpft. 12.000 von ihnen starben. So wie Leutnant Gerhard Maschke, der am 1.7.1918 fiel. Auf seinem Grab sowie auf dem seiner jüdischen Kameraden befinden sich keine Gestecke. Ist es Zufall oder gibt es niemanden mehr der ihrer gedenken könnte? Unwillkürlich drängt sich die Frage auf, was mit den Angehörigen von Leutnant Maschke und der anderen deutsch-jüdischen Soldaten zwischen 1933 und 1945 geschehen ist.
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