Alle zwei Jahre findet in Ferrette (dt.: Pfirt) ein Mittelalterfest statt. So auch an diesem Wochenende. Auf die Besucher wartete ein spannendes und abwechslungsreiches Programm: Schaukämpfe und -spiele, Musik, Gaukler, ein Markt, Verköstigung sowie ein großes Angebot für Kinder. Insbesondere Familien hatten hier ihren Spaß.
Der Veranstaltungsort wurde selbstverständlich nicht willkürlich ausgewählt. In Ferrette thront auf etwas mehr als 600 Metern die Burgruine Hohenpfirt. Von hier aus kontrollierten die Grafen von Pfirt einst das Sundgau ("Südgau"). Erstmalige Erwähnung fand die Burg zu Beginn des zwölften Jahrhunderts. In den folgenden Jahrhunderten wechselte sie nicht nur ihr Aussehen (mehrere Anbauten), sondern auch ihre Besitzer. Unter anderem durfte sich das Hause Habsburg Eigentümer der Burg Hohenpfirt nennen.
Im Jahr 1648 ging sie im Westfälischen Frieden an Frankreich. Ludwig IXV. schenkte Hohenpfirt daraufhin dem Kardinal Mazarin und seinen Erben. Zu diesen gehörten auch die Grimaldis aus Monaco, dessen Fürst Albert II. noch heute den Titel eines Grafen von Ferrette trägt. Im Zuge der Französischen Revolution wurde die Burg schließlich von Bauern niedergebrannt.
Ein Besuch lohnt sich dennoch. Nach einem kleinen Fußmarsch an Fachwerkhäusern vorbei erreicht man in kürzester Zeit die Ruine, von der genügend Reste erhalten sind, um seine Vorstellungskraft zu nutzen und im Geiste eine kleine Zeitreise zu machen. Am besten geht das natürlich zusammen mit der atmosphärischen Unterstützung eines Mittelalterfestes.
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