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Sonntag, 10. Juli 2011

Eguisheim - das ursprüngliche Elsass erleben

Die kleine Gemeinde Eguisheim (elsässisch: Egsa, deutsch: Egisheim - südwestlich von Colmar) ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Zum einen ist sie der Geburtsort des elsässischen Papstes Leo IX. (1002-1054). Zum anderen gehört Eguisheim zur Vereinigung Le plus beaux villages de France (deutsch: Die schönsten Dörfer Frankreichs). Um darin aufgenommen zu werden, müssen mehrere Kiriterien erfüllt werden. So darf die Gemeinde beispielsweise nicht mehr als 2000 Einwohner haben und muss über denkmalgeschützte Gebäude verfügen.


Wer einen Spaziergang durch Eguisheim unternimmt, der kommt sicher auch zu dem Schluss, dass sich der kleine Ort zu Recht zum illustren Kreis der schönsten Dörfer Frankreichs zählen darf. Besucher schlendern durch enge, malerische Gassen. Die bunten Fachwerkhäuser sind typisch elsässisch mit Geranien geschmückt. Mittelpunkt des Ortes ist die ehemalige Wasserburg samt einer im Andenken an Papst Leo IX. errichteten Kapelle. Die Gebäude und Straßen der Gemeinde wurden kreisförmig um dieses Zentrum angelegt. Vor der Burg befindet sich der Dorfplatz mit einem ebenfalls Papst Leo IX. gewidmeten Brunnen. Wer das ursprüngliche Elsass finden möchte, der ist hier genau richtig. Selten habe ich zuvor einen derart atmosphärischen Ort im Elsass gesehen. Als während unseres Besuchs dann auch noch ein Storch aus dem Nest auf der Burg aufstieg und über die wunderschöne Szenerie flog, geriet eine japanische Reisegruppe neben uns völlig in Ekstase.


Zudem lohnt sich ein Besuch der sehenswerten Kirche St. Peter-und-Paul. Wer die typisch elsässische Küche kennenlernen möchte, der hat in zahlreichen Restaurants dazu die Möglichkeit. Interessant ist in Eguisheim auch der kostenlose Besuch (mit Führung) eines Weinkellers. Natürlich gibt es darüber hinaus etliche Möglichkeiten, seinen eigenen Weinkeller aufzufüllen. Geschäfte, in denen Winzer ihre Weine verkaufen, gibt es quasi in jeder Straße.

4 Kommentare:

  1. Ich finde das Dorf toll, jedoch sind die Häuser nicht typisch elsässisch (auch wenn das JEDER im Elsass behauptet). Zu Franzosen aus dem Zentrum wird oft gesagt das es diese art von Häusern fast nur im Elsass gibt. Das selbe mit der Brezel und dem Sauerkraut. Ist das typisch Elsässich? Nein.

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  2. Vielleicht kommt es dabei auch auf die Sichtweise an. Einem Franzosen erscheinen im Elsass viele Aspekte typisch für diese Region, weil es das so kein zweites Mal in Frankreich gibt: die Fachwerkhäuser, Brezel, Sauerkraut etc. Blickt man jedoch über die Grenze, dann findet man dies natürlich auch im deutschsprachigen Kulturraum. Dadurch zeigt sich vielmehr der besondere Charakter des Elsass und seine enge kulturelle Verwandschaft mit den deutschsprachigen, insbesondere den alemannischen, Gebieten.

    Übrigens: Das Sauerkraut schmeckt im Elsass meinem Empfinden nach anders (milder) als ich es aus Deutschland kenne. ;-)

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    1. Du triffst den Nagel auf den Kopf. Diese Dinge gibt es in Frankreich kein zweites mal, in Deutschland jedoch schon. Das zeugt von den Wurzeln des Elsass. Nur leider wird dies von manchen Leuten hart bestritten. Böshaft umstritten und verleugnet. Mir fällt das öfter auf das manche Elsässer lieber sterben würden als sich in einen Topf mit der deutschen Kultur werfen zu lassen. Es geht ja nur um Ähnlichkeiten (keiner sagt das es 1 zu 1 das selbe ist) aber selbst das ist manchen schon zu viel. Leider kriege ich soetwas öfter mit. In welcher Region bewegst du dich denn im Alltag? Ich bin im südlichen Haut-Rhin. Hier sind die Leute vielleicht anders als bei dir.

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    2. Ebenfalls im südlichen Haut-Rhin. Das merkt man meinen Posts leider auch an. Das Departement Bas-Rhin kommt bisher zu kurz. Ich hoffe aber, dass sich das im Frühling/Sommer etwas ändert und ich mehr über den "Nordgau" berichten kann.

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