Dieser Blog richtet sich an (Wahl-) Elsässer, Elsass-Reisende und alle sonstigen Elsass-Interessierten. Mein Ziel ist es, die Besonderheit dieser Region darzustellen und von meinen persönlichen Erfahrungen zu berichten.
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Dienstag, 14. Juni 2011
Parc des Cigognes - Storchenpark
Der Weißstorch ist im Elsass allgegenwärtig. Er ziert Tassen und Teller, baumelt als Plüschfigur am Rückspiegel von Autos oder aber brütet in natura auf zahlreichen Dächern und Kirchentürmen. Im Elsass steht sein weißes Federkleid für Reinheit, die Rückkehr des Zugvogels zu seinem Nest hingegen für Treue.
Dabei war es vor rund dreißig Jahren schlecht um das regionale Symboltier bestellt. 1982 gab es gerade einmal noch zwei wildlebende Storchenpaare im Elsass. Als Ursachen für den dramatischen Rückgang wurden unterschiedlichste Faktoren ausgemacht: Hochspannungsleitungen, Jagd, Dürre, Pestizide etc.
Um den Storch im Elsass vor dem Aussterben zu bewahren, erfolgte Ende der siebziger Jahre nahe des Dörfchens Hunawihr die Gründung einer Aufzuchtstation für Störche. Da nur zehn Prozent der Störche aus ihren Winterquartieren zurückkehren, wird im Centre de Reintroduction des Cigognes (Parc des Cigognes) der Wanderinstinkt der Störche beseitigt. Zu diesem Zweck bleiben die Störche nach der Geburt drei Jahre in der Aufzuchtstation und werden danach in die Freiheit entlassen, um die Dörfer des Elsass, Badens und der Region Basel zu besiedeln. Die vergangenen Jahre waren derart erfolgreich, dass es mittlerweile über 400 Storchenpaare im Elsass gibt - Tendenz steigend. Die Aufzuchtstation hingegen hat ihre Kapazitäten ausgeschöpft, so dass nun auch Störche bereits in ihren ersten Lebensmonaten ausgewildert werden.
Neben den Störchen gibt es im Parc des Cigognes auch andere Tiere zu betrachten und zu bestaunen. Fischotter, Biber, Schildkröten und weitere Vögel tummeln sich in dem relativ kleinen, landschaftlich aber sehr reizvollen Park. Ein beeindruckendes Baumhaus ermöglicht einen umfassenden Überblick und lässt den Betrachter in die Storchennester schauen. Spiel- und Picknickplätze laden zu einem längeren Verweilen ein. Für Kinder gibt es zudem eine Wissensstation, in der sie Informationen zur Natur spielerisch entdecken. Höhepunkt ist aber eine rund 45-minütige Show in einer kleinen Arena mit einem Wasser-Bassin. Hier werden verschiedene Tiere (Pinguine, Fischotter, Robben, Kormorane) bei der Fischjagd gezeigt. Fachkundige Ausführungen (nur auf Französisch) geben Auskunft über den Park und seine Bewohner. Kleiner Tipp am Rande: Nicht unbedingt in die erste Reihe setzen. Dort gibt es nämlich mit ziemlicher Sicherheit nasse Füße.
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