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Freitag, 13. September 2013

Kein Pausenbrot für französische Schüler

Frankreich startet momentan im Bildungsbereich eine Offensive, die ganz offensichtlich auf bestimmte Schichten der Gesellschaft zielt. Anscheinend wünscht sich der Staat dort mehr Einfluss.

So hängt beispielsweise in allen staatlichen Schulen seit dem Beginn des neuen Schuljahres eine Charta der Laizität aus. Darauf ist unter anderem zu lesen, dass die Schule ein religionsneutraler Ort ist, Gewalt und Diskriminierung tabu sind und das Tragen von auffälligen religiösen Symbolen verboten ist.

Auch möchte der Staat die Kinder mehr in der Schule und weniger im Elternhaus haben. So ist eine Rückkehr zur 5-Tage-Woche  für Grundschüler geplant. Momentan haben sie eine 4-Tage-Woche, allerdings von 8 bis 16 Uhr Schule (mit zwei Stunden Mittagspause) und danach noch Hausaufgaben zu erledigen.

Skurril ist eine weitere Maßnahme. Der Bildungsminister Vincent Peillon hat den Kindern in den Grundschulen (Ecole primaire) und Kindergärten (Ecole maternelle) ihr Pausenbrot verboten. Die Begründung: Viele Eltern geben den Kindern angeblich überwiegend Chips, Croissants etc. mit zur Schule. Und der Nachwuchs wird immer dicker. Die Lösung: Alles verbieten. Selbst der Verzehr von Obst ist untersagt.

Das bedeutet, dass die Kinder in der Regel zwischen 7:45 und 12.00 Uhr nichts essen.

Immerhin sind die Schüler kreativ. Auf dem Pausenhof der Schule meines Sohnes steht ein Apfelbaum, an dem die Kinder sich einfach bedient haben.

Update vom 17.09.: Das ging schnell. Von offizieller Seite ist man bereits eingeknickt. Wohl auch, weil Eltern ziemlich deutlich ihren Unmut zum Ausdruck gebracht haben. Nun dürfen die Kinder doch Obst und "Selbstgemachtes" mit zur Schule nehmen.


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