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Montag, 12. November 2012

Abbaye de Murbach - Abteikirche Murbach

Rund fünf Kilometer westlich von Guebwiller (dt.: Gebweiler) liegt Murbach. Der kleine Ort (140 Einwohner) verdankt seine Existenz der Gründung einer Benediktinerabtei durch den Heiligen Pirminius im Jahr 727. Ihr Stifter war Graf Eberhard, Neffe der Heiligen Odilie (siehe "Mont Sainte-Odile"). Die Abtei entfaltete sich im 8. und 9. Jh. zum kulturellen Mittelpunkt des Oberelsass. Zugleich gewann Murbach vor allem durch Schenkungen zunehmend an Macht. Das Gebiet der Abtei umfasste drei Städte und dreißig Dörfer im Elsass. Dazu kamen Liegenschaften außerhalb der Region. Der Abt war Reichsfürst und hatte Sitz sowie Stimme im Reichstag (Heiliges Römisches Reich).

Einen ersten Rückschlag musste die Abtei im Jahr 936 beim Einfall der Ungarn im Elsass erleiden, nahm dann jedoch wieder eine wichtige Rolle in der Region ein. 1178 wurde von hier aus die Stadt Luzern gegründet. Ab dem 14. Jahrhundert verlor Murbach jedoch stetig an Einfluss. 1764 erfolgte die Umwandlung in ein weltliches Ritterstift. 1789 beendete schließlich die Französische Revolution die Geschichte der Abtei.

Wer heute nach Murbach kommt, der staunt zunächst über die imposante ehemalige Abteikirche, die in dem kleinen Tal am Fuße des Großen Belchen (frz.: Grand Ballon) geradezu majestätisch aufragt. Eingerahmt wird die Szenerie durch die angrenzenden Wälder. Auf damalige Zeitzeugen muss die einstige Abteikirche, die zu den bedeutendsten Denkmälern romanischer Baukunst im Elsass zählt, noch beeindruckender gewirkt haben. Heute stehen von ihr nämlich "nur" noch das Querhaus, die beiden Türme sowie der Chor. Dort, wo damals das Langhaus war, befindet sich heute ein Friedhof. Die Außenfassade besticht durch sehenswerten Relief- und Figurenschmuck. Das Innere ist überwiegend nüchtern und schlicht. Bemerkenswert fand ich indes ein aufgeschlagenes Lektionar. Offenbar war die letzte Heilige Messe auf Deutsch gelesen worden.

Montag, 5. November 2012

Um zu wählen, muss man Franzose sein

Plakat der UMP gegen das Ausländerwahlrecht
In Frankreich wird momentan eine Initiatve von Präsident François Hollande heiß diskutiert. Im Wahlkampf hatte er zugesagt, sich dafür einzusetzen, dass Nicht-EU-Ausländer in Frankreich das kommunale Wahlrecht erhalten. Etwa zwei Millionen Menschen wären hiervon betroffen. EU-Bürger besitzen auf kommunaler Ebene bereits das Wahlrecht.

Die Befürworter sehen hier eine ungleiche Behandlung. Insbesondere sind sie der Meinung, dass Menschen, die Steuern zahlen und sich somit finanziell am Gemeinwesen beteiligen, auch politisches Mitspracherecht haben müssten.

Die konservative UMP glaubt hingegen an ein politisches Manöver hinsichtlich der kommenden Kommunalwahlen im Jahr 2014, weil Ausländer überwiegend die Sozialisten wählen würden. Aus diesem Grund hat die UMP eine nationale Petition gegen Hollandes Vorhaben gestartet. Seit kurzem sind die dazugehörigen Plakate vor öffentlichen Gebäuden zu finden. Auf ihnen steht in den Farben der Tricolore: "Um zu wählen, muss man Franzose sein."


Elsässische Spezialität: choucroute garni



Jede Region in Frankreich hat ihre individuellen kulinarischen Spezialitäten zu bieten. Im Elsass ist eine davon das choucroute garni (garniertes Sauerkraut). Der Name dieses traditionell deutschen Gerichtes leitet sich vom elsässischen Sürkrüt ab. Auf Französisch wurde daraus schließlich choucroute.
Hinsichtlich der Zubereitung gibt es im Elsass lokale Unterschiede. Zumeist wird jedoch Sauerkraut zusammen mit verschiedenen Schweinefleischsorten, Würsten,  Kartoffeln und Gewürzen eingekocht.Wer im Elsass unterwegs ist, wird dieses schmackhafte Gericht in zahlreichen Restaurants auf der Speisekarte finden. Dazu empfiehlt sich ein Riesling oder ein Bier.