Anfang September war ich in der Provence und durfte beeindruckende römische Bauwerke wie das Theater von Orange, die Pont du Gard sowie das Amphitheater von Arles bestaunen. Dass es durchaus ebenfalls römische Spuren im Elsass - wenn auch in weitaus bescheidenerer Ausführung - gibt, ist mir kürzlich bei einem Besuch in dem Örtchen Kembs (römisch: Cambete) bewusst geworden.
Das römische Cambete gehörte zur römischen Provinz Germania superior und wurde bereits im Itinerarium Antonini (antikes Verzeichnis der wichtigsten römischen Reichsstraßen) sowie in der Peutingerschen Tafel (kartografische Darstellung der römischen Straßen in spätrömischer Zeit) dargestellt. Cambete ist vermutlich ein Ort von Bedeutung gewesen. Zum einen lag es an der zentralen Straße zwischen Argentovaria (wahrscheinlich das heutige Oedenburg) und Augusta Raurica (östlich von Basel). Zum anderen führte in Cambete eine Brücke über den Rhein. 1950 fand man bei Arbeiten im Rheinseitenkanal große Teile dieser Brücke. Ein Stück hiervon ist heute in Kembs in der Nähe des Sportplatzes zu bewundern.
Lustig sind die römischen Reiserouten (auch über Kembs) unter orbis.stanford.edu/.
AntwortenLöschenEin winziges Museum, dafür sehr schön hergerichtet, ist in Langensultzbach (zw. Wörth u. Lembach) m. einer gallo-römischen Ausstellung.
Vielen Dank für den interessanten Link und den Tipp! Beides kannte ich noch nicht.
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