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Sonntag, 24. Juni 2012

Mittelalterfest in Ferrette

Alle zwei Jahre findet in Ferrette (dt.: Pfirt) ein Mittelalterfest statt. So auch an diesem Wochenende. Auf die Besucher wartete ein spannendes und abwechslungsreiches Programm: Schaukämpfe und -spiele, Musik, Gaukler, ein Markt, Verköstigung sowie ein großes Angebot für Kinder. Insbesondere Familien hatten hier ihren Spaß.

Der Veranstaltungsort wurde selbstverständlich nicht willkürlich ausgewählt. In Ferrette thront auf etwas mehr als 600 Metern die Burgruine Hohenpfirt. Von hier aus kontrollierten die Grafen von Pfirt einst das Sundgau ("Südgau"). Erstmalige Erwähnung fand die Burg zu Beginn des zwölften Jahrhunderts. In den folgenden Jahrhunderten wechselte sie nicht nur ihr Aussehen (mehrere Anbauten), sondern auch ihre Besitzer. Unter anderem durfte sich das Hause Habsburg Eigentümer der Burg Hohenpfirt nennen.


Im Jahr 1648 ging sie im Westfälischen Frieden an Frankreich. Ludwig IXV. schenkte Hohenpfirt daraufhin dem Kardinal Mazarin und seinen Erben. Zu diesen gehörten auch die Grimaldis aus Monaco, dessen Fürst Albert II. noch heute den Titel eines Grafen von Ferrette trägt. Im Zuge der Französischen Revolution wurde die Burg schließlich von Bauern niedergebrannt.


Ein Besuch lohnt sich dennoch. Nach einem kleinen Fußmarsch an Fachwerkhäusern vorbei erreicht man in kürzester Zeit die Ruine, von der genügend Reste erhalten sind, um seine Vorstellungskraft zu nutzen und im Geiste eine kleine Zeitreise zu machen. Am besten geht das natürlich zusammen mit der atmosphärischen Unterstützung eines Mittelalterfestes.

Montag, 18. Juni 2012

Burg Hageneck bei Wettolsheim

Etwas versteckt zwischen der Hohlandsburg und den Drei Exen liegt auf 420 Metern Höhe die Burg Hageneck. Der Erbauer der Burg ist nicht bekannt. Ihre früheste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1263. Ihr damaliger Eigentümer war der Ritter Burkhard von Hageneck. Zu diesem Zeitpunkt markierte die Burg vermutlich die nördliche Grenze des bischöflichen Lehens Rouffach (deutsch/elsässich: Rufach).

In den kommenden Jahrhunderten wechselte die Burg mehrmals den Besitzer bis schwedische Truppen sie schliesslich im Dreißjährigen Krieg zerstörten. Daraufhin wurde sie nicht mehr wiederaufgebaut und ging nach weiteren Eigentümerwechseln im Jahr 1912 für 42.000 Goldmark in den Besitz der Gemeinde Wettolsheim über.


Die Burgruine ist heute frei zugänglich. Wer sie besuchen möchte, kann beispielsweise sein Auto in der Nähe des Rathauses von Wettolsheim parken. Unterhalb der Kirche nimmt man dann die Rue St. Gertude. Am Ende der Straße biegt man schließlich nach links ab und wandert auf einem asphaltierten Weg auf die Weinberge und die bewaldeten Hänge zu. Ist man schließlich im Wald angekommen, sollte man die Augen nach den Wegweisern zur Burg Hageneck offen halten. Teilweise sind diese Schilder gar nicht so leicht zu finden.



Nach einer Wanderung über Waldwege gelangt man schließlich zur Burgruine. Hier findet man den Donjon (Wehr- und Wohnturm) sowie die innere Mauer vor. Die beiden äußeren Mauern sind nicht mehr erhalten. Der Dojon ist begehbar. Zunächst führt eine steile Metall-Wendeltreppe nach oben. Wer nicht schwindelfrei ist, sollte am besten unten bleiben. Danach folgt innerhalb des Donjons nochmals eine Wendeltreppe, die mit ihren winzigen Stufen und der niedrigen Decke kaum Platz bietet. Als Belohnung für den anstrengenden Aufstieg wartet oben ein herrlicher Ausblick auf die umliegenden Dörfer, Colmar und den gegenüberliegenden Schwarzwald.

Parlamentswahlen 2012 in Frankreich

"Frankreich hat sein Schicksal in die Hände Hollandes gelegt", titelt heute eine deutsche Tageszeitung. Ganz Frankreich? Nein! Eine von unbeugsamen Alemannen besiedelte Region hat sich in ihren Wahlbezirken mehrheitlich für die Kandidaten der konservativen UMP und gegen Hollandes Sozialisten entschieden.
Das war auch in dem Wahlbezirk, in dem ich wohne, nicht anders. Mit einer komfortablen Mehrheit setzte sich die Kandidatin der UMP in der zweiten Runde (17.Juni) gegen den sozialistischen Konkurrenten durch. Zum Vergleich mit deutschen Verhältnissen hier einmal ein paar Zahlen zu Kandidaten anderer Parteien aus der ersten Runde (10. Juni): Front National (16,76%), Grüne (3,38%), Piraten-Partei (0,43%).