Der kleine Ort Ottmarsheim liegt unmittelbar an der Grenze zu Deutschland. Hier führt die französische A36 über den Rhein und geht in die deutsche A5 über. Nur wenige Autominuten entfernt liegt auf deutscher Seite die Kleinstadt Neuenburg am Rhein.
Am vergangenen Wochenende fand in Ottmarsheim ein Weihnachtsmarkt statt. Neben dem obligatorischen Glühwein gab es weitere elsässische Spezialitäten wie Gebäck, Bier und Sauerkraut. An den Buden wurde jedoch nicht nur für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt. Museen und Vereine nutzten die Gelegenheit, um für ihre Projekte Werbung zu machen. Auch gab es verschiedenste Produkte zu kaufen. Weihnachtssänger sorgten für weihnachtliche Atmosphäre. Die Kinder freuten sich über den Besuch des Weihnachtsmanns sowie eine Fahrt mit seinem Rentier-Schlitten. Praktischerweise hatte der Schlitten Räder, denn Schnee gab es bei uns angesichts der herbstlichen Temperaturen bisher noch nicht.
Ich fand den Weihnachtsmarkt von Ottmarsheim sehr sympathisch und gelungen. Im nächsten Jahr steht er damit sicherlich wieder auf meiner Liste der zu besuchenden Weihnachtsmärkte. Ebenso interessant war zudem die Abteikirche von Ottmarsheim (frz.: L'église Saint-Pierre-et-Saint-Paul). Die einstige Klosterkirche des Klosters Ottmarsheim (Benediktinerinnen) wurde im frühen 11. Jahrhundert erbaut. Als Vorbild diente die Aachnener Pfalzkapelle Karls des Großen, die heute ein Teil des Aachener Doms ist. Als bedeutendes Denkmal der Romanik stellt sie eine sehenswerte Etappe auf der Romanischen Straße (elsässische Ferienstraße, auf der sich über 100 Baudenkmäler der Romanik befinden) dar.
Ebenso wie das Elsass hat die Kirche eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Im 15. Jahrhundert gingen bei einem Brand fast alle Fresken verloren. Des Weiteren erlebte sie in den vergangen Jahrhunderten zahlreiche Um- und Anbauten. Zuletzt bedurfte die Kirche einer Sanierung, als ein Brand 1991 das Dachgestühl und die Orgel vernichtete.
Die Kirche betritt man durch die kleine Vorhalle unter dem Turm. Hieran schließt sich der Zentralbau in Form eines Oktagons an, der von einer Kuppel überdacht wird. Bemerkenswert sind die ästhetische Schlichtheit sowie die beeindruckenden Lichtverhältnisse. Für deutschsprachige Besucher sind sicherlich die zahlreichen Inschriften auf Deutsch von Interesse. Der Aufgang zu den mit Bögen und Säulen verzierten Emporen war leider verschlossen. Doch auch so hinterließ der Besuch der Kirche einen bleibenden Eindruck.
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