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Mittwoch, 5. März 2025

Château de Rougemont

Das Château de Rougemont (Rotenberg) liegt nicht im Elsass. Lag es aber einmal. Und zwar bis 1871 als nach dem Deutsch-Französischen das umliegende Gebiet als Teil des Territore de Belfort - im Gegensatz zum restlichen Elsass - in französischem Besitz verblieb.

Die Höhenburg wurde im 12. Jahrhundert von den Grafen von Pfirt (heute Ferrette) auf einem Plateau in den südlichen Vogesen erichtet, um den Eingang ins Sundgau zu überwachen. Diesen Zweck erfüllte sie rund 200 Jahre bis Truppen des Ritters Enguerrand de Coucy das Château de Rougemont im Jahr 1375 zerstörten und plündernd durch das Elsass zogen.

Danach lag die Burg jahrhundertelang im Dornröschenschlaf. 1977 begannen archäologische Arbeiten, bei denen man zahlreiche mittelalterliche Objekte entdeckte, die nun im Musée d'Histoire in Belfort zu sehen sind. 

Auf dem kleinen Plateau der Ruine kann man heutzutage die Grundmauern sowie die Reste des Donjons besichtigen. In der Nähe befinden sich mitten im Wald die Kapelle Sainte Catherine sowie die Ruine einer älteren Kapelle und die Ruine eines Eremitenhauses. In der Kapelle Saint Catherine liegt ein kleines Buch aus, in dem Besucher und Wanderer ein paar persönliche Zeilen hinterlassen können. Für eine Wanderung zur Burgruine und der Kapelle bietet sich als Startpunkt der Parkplatz neben der Kirche Saint Pierre im nahegelegenen Ort Rougement-le-Château an.

Dienstag, 18. Februar 2025

Salü bisamme - Der Elsass-Blog ist wieder da!

Es ist lange her, dass ich hier zum letzten Mal etwas geschrieben habe - sieben Jahre, um genau zu sein. In diesem Zeitraum ist viel passiert. Das einschneidendste war sicherlich die Covid-19-Pandemie. Damals kamen im Februar 2020 bei einer Veranstaltung  tausende Menschen in Mulhouse zu einer mehrtägigen Gebetsversammlung zusammen, kehrten in ihre Heimatorte zurück und verbreiteten schnell das zu diesem Zeitpunkt noch kaum bekannte Virus.

Mulhouse wurde zum Epizentrum der ersten Welle in Frankreich. Ich erinnere mich noch gut daran, dass plötzlich das Gerücht die Runde machte, die Regierung würde die Bevölkerung zu Hause einsperren. Wie viele andere Menschen auch versuchten wir deshalb im nahegelegenen Supermarkt noch einige Dinge einzukaufen. Die Bilder von damals werde ich nie vergessen. Ungläubige Blicke, teils auch Furcht in den Augen, einige Menschen, die sich notdürftig Schals vor den Mund halten, eine gespenstische Stille und zwei bewaffnete Polizisten, die im Supermarkt patroullieren. 

Tatsächlich verordnete Präsident Macron am nächsten Tag ein "confinement" (Lockdown) für ganz Frankreich. Zwei Monate lang waren wir zu Hause eingesperrt. Der Ausgang war nur für den Weg zur Arbeit, Arztbesuche und für Einkäufe - und das auch nur mit einer Art "Passierschein" - möglich. Zwei weitere "confinements" folgten - im November/Dezember 2020 und im April 2021.

Diese Zeit war für viele eine Zäsur - auch für mich. Doch schon vor der Pandemie hatte sich für mich eine neue Tür geöffnet. 2018 wurde eine Lektorin aus dem Düsseldorfer Droste Verlag auf den Blog aufmerksam und fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, für ihre Reihe "Glücksorte" über das Elsass und über Straßburg zu schreiben. Natürlich! 

Dies ist der Grund, warum es hier so lange ruhig war. Neben meiner freiberuflichen Tätigkeit - unter anderem für regionale Magazine - habe ich in den letzten Jahren vier Bücher geschrieben: Glücksorte im Elsass, Glücksorte in Basel (zusammen mit Yael Debelle), Vogesen - Wandern für die Seele und Glücksorte in Straßburg. Alle Bücher sind im Droste Verlag erschienen.

Nun möchte ich den Elsass-Blog aber fortsetzen und hier wieder über das Elsass sowie seine Kultur und Geschichte schreiben. Es gibt noch sehr viel über diese tolle Region zu erzählen!