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Donnerstag, 30. Januar 2014

Frankreichs Bekenntnis zu Europas kultureller Vielfalt

Die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen verweist auf die kulturelle Vielfalt Europas als gemeinsames Erbe und setzt sich zum Ziel, Regional- und Minderheitensprachen zu wahren und zu fördern. Zahlreiche europäische Länder haben diese Charta unterzeichnet und ratifiziert.

Unterzeichnet hatte auch schon Frankreich (1999). Eine Ratifizierung blieb jedoch bisher aus. Schuld daran war und ist nach Expertenmeinung die Verfassung. Die sieht nämlich Französisch als Sprache der Republik vor. Frei nach dem Motto: "Du sollst keine anderen Sprachen neben mir haben!" Da der politische Wille zu einer Verfassungsänderung nicht vorhanden war, zogen die Jahre ins Land.

Bis zum 28.1.2014. An diesem Tag hat die französische Nationalversammlung (Assemblé nationale) mit großer Mehrheit beschlossen, die Charta zu ratifizieren und die Verfassung entsprechend zu ändern. Im Elsass begrüßen zahlreiche Stimmen aus Politik, Kultur und Wirtschaft die Entscheidung und erhoffen sich eine Stärkung der Zweisprachigkeit hier in der Region. Nachdem im Zuge der europäischen Krise in letzter Zeit in vielen europäischen Ländern nationalistische Tendenzen auszumachen waren, ist das endlich wieder einmal ein gute Nachricht für Europa.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Zebrastreifen, Zebrastreifen, mancher wird es nie begreifen

Mit großen Augen sieht mich der Junge fragend an. Ich zucke nur mit den Schultern. Während ich am Zebrastreifen halte, fahren die Autos auf der Gegenfahrbahn ungerührt weiter. 1, 2, 3, viele. Keiner erbarmt sich, das Schulkind den Zebrastreifen passieren zu lassen.
Zebrastreifen

Schließlich ist die Gegenfahrbahn frei und der Junge überquert die Straße. Er bedankt sich bei mir mit einem Handzeichen. Ich nicke.

Anfangs habe ich mich gewundert, dass ältere Damen mir enthusiastisch zuwinken, wenn ich für sie am Zebrastreifen halte. Mittlerweile muss ich sagen: Situationen wie die oben geschilderte erlebe ich hier im Elsass täglich. Auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer wird nur selten Rücksicht genommen.

Mein persönliches Highlight ist in unserer Gemeinde eine unübersichtliche, von beiden Seiten ausgiebig beparkte Straße, die jeden Tag von zahlreichen Schulkindern überquert wird. Seit rund einem Jahr gilt in einem Abschnitt der Straße Tempo 30.

Eigentlich eine schöne Sache. Dumm nur, dass etliche Autofahrer glauben, dass das Tempolimit nicht für sie gilt. An guten Tagen ignoriere ich das, an schlechten (ganz, ganz selten) zwinge ich Egoisten zur Vollbremsung.

Zebrastreifen, Zebrastreifen...