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Montag, 28. Mai 2012

Rachamarkt in Burnhaupt-le-Bas

Eine Blechlawine auf der Straße, rechts und links hunderte geparkter Autos. Als ich in dem kleinen Dörfchen Burnhaupt-le-Bas (dt. Niederburnhaupt) ankam, war ich ganz ehrlich über den großen Andrang überrascht. Im lokalen Veranstaltungskalender hatte ich von einem traditionellen Markt gelesen. Erst hinterher erfuhr ich jedoch, dass der Rachamarkt ("Rechen- bzw. Harken-Markt") in der Region sehr bekannt ist und jedes Jahr an Pfingsten stattfindet.

Seinem Ruf sowie dem großen Interesse wird der Markt in keiner Weise gerecht. Lediglich einige wenige Stände versprühten einen Hauch lokalen Charme und boten Produkte aus der Region wie etwa Honig, Bretzel oder sogar tatsächlich einen Rechen aus Holz an. Überwiegend wurde jedoch Ramsch feilgeboten (Billig-Kleidung, wundersame Reinigungsprodukte u.ä.). Für das kulinarische Wohl sorgten fast ausnahmslos Junkfood-Stände. Irgendetwas typisch Elsässisches? Fehlanzeige! Der Rachamarkt ist jedoch nicht der einzige "seelenlose" Markt dieser Art, sondern nach meinen bisherigen Erfahrungen eher die Regel als die Ausnahme. Ein weiteres Negativ-Beispiel ist etwa der Doisinger-Markt in Rixheim. Wer sich in riesigen Menschenmassen wohlfühlt und einen Kartoffelschäler sucht, ist hier richtig am Platz. Für alle anderen hat das Elsass wesentlich interessantere Attraktionen zu bieten.

Montag, 7. Mai 2012

Französische Präsidentschaftswahlen 2012

Die französischen Wähler haben sich entschieden. François Hollande ist der nächste Präsident der Republik. Wäre es allerdings nach den Elsässern gegangen, bliebe Nicolas Sarkozy weiterhin in seinem Amt. Mit 63,40% gegenüber 36,60% konnte Sarkozy in der zweiten Wahlrunde den Zweikampf gegen Hollande hier für sich entschieden. Die Wahlbeteiligung lag bei erstaunlichen 80,14%.

In der ersten Wahlrunde lag Hollande sogar nur auf dem dritten Platz (19,30%) hinter Marine Le Pen (22,12%) und Sarkozy (32,92%).

Das eindeutige Votum für den Amtsinhaber lässt sich vermutlich auf Hollandes Aussagen im Wahlkampf und seine Wahlversprechen zurückführen. Viele Einwohner des wohlhabenden Elsass dürften befürchten, hierfür zahlen zu müssen. Ebenso haben sicherlich Ressentiments gegenüber Einwanderern bei der Stimmabgabe eine Rolle gespielt.